Wissenswertes über Überführungen

Die Überführung eines Verstorbenen ist eine der zentralen Aufgaben in einem Todesfall. Sie gewährleistet, dass der Leichnam an den gewünschten Bestattungsort oder in ein Beerdigungsinstitut transportiert wird. Im folgenden Beitrag erläutern wir die wichtigsten Aspekte einer Überführung, von rechtlichen Anforderungen bis zu organisatorischen Details.
Was bedeutet „Überführung eines Leichnams“?
Die Überführung eines Leichnams bezeichnet den Transport einer verstorbenen Person vom Sterbeort zu einem anderen Ort. Dies kann aus verschiedenen Gründen erforderlich sein:
- Innerhalb einer Stadt oder Region wird der Leichnam vom Sterbeort (z. B. Krankenhaus, Pflegeheim oder Wohnung) in ein Bestattungsinstitut überführt.
- Der Verstorbene soll in einem anderen Bundesland oder einem anderen Land beerdigt werden.
- Eine Rückführung aus dem Ausland ist notwendig, wenn der Todesfall im Urlaub oder auf einer Geschäftsreise eintrat.
- Menschen mit Migrationshintergrund möchten oft in ihrem ursprünglichen Heimatland beigesetzt werden.
Überführungen im Inland
Ablauf einer Überführung
Nach dem Eintritt des Todes ist zunächst eine ärztliche Leichenschau erforderlich, bei der die Todesbescheinigung ausgestellt wird. Diese ist Voraussetzung für jede Überführung. Danach wird der Leichnam durch ein Bestattungsunternehmen abgeholt und in ein Beerdigungsinstitut, eine Trauerhalle oder direkt zur Grabstätte transportiert.
Rechtliche Anforderungen
In Deutschland unterliegt die Überführung von Verstorbenen strengen gesetzlichen Regelungen. Dazu gehören:
- Sargpflicht: Verstorbene müssen in einem geeigneten Sarg transportiert werden.
- Transportgenehmigung: In einigen Bundesländern ist eine behördliche Genehmigung erforderlich.
- Fristen: In NRW muss die Überführung in der Regel innerhalb von 36 Stunden nach dem Tod erfolgen, sofern keine speziellen Maßnahmen, wie eine Einbalsamierung, ergriffen wurden. Für internationale Überführungen hängen die Fristen vom jeweiligen Land ab, in dem die Person verstorben ist.
Internationale Überführungen
Rückführung aus dem Ausland
Wenn ein Todesfall im Ausland eintritt, wünschen sich viele Angehörige eine Rückführung des Verstorbenen nach Deutschland. Dies ist oft organisatorisch aufwendiger und erfordert die Einhaltung internationaler Vorschriften. Bestattungsunternehmen übernehmen dabei:
- Die Beantragung aller notwendigen Dokumente, wie Sterbeurkunde und Überführungsbewilligungen.
- Die Koordination mit ausländischen Behörden und Konsulaten.
- Die Auswahl eines geeigneten Transports (z. B. Flugzeug, spezialisierte Fahrzeuge).
Das Gleiche gilt für Überführungen von Deutschland in das Geburtsland des Verstorbenenen mit Migrationshintergrund, wenn diese dort beerdigt werden möchten.
Wichtige Dokumente
Für internationale Überführungen sind folgende Unterlagen erforderlich:
- Internationale Sterbeurkunde (mehrsprachige Form)
- Einbalsamierungsbescheinigung (in einigen Ländern verpflichtend)
- Pass oder Ausweisdokument des Verstorbenen
- Bescheinigung über die Transporttauglichkeit des Sargs oder der Urne
Herausforderungen bei internationalen Überführungen
Jedes Land hat eigene Anforderungen an den Transport von Verstorbenen. In einigen Ländern ist eine Einbalsamierung zwingend vorgeschrieben, in anderen sind spezielle Transporteinheiten notwendig. Auch kulturelle und religiöse Vorschriften müssen berücksichtigt werden. Erfahrene Bestattungsunternehmen können dabei helfen, diese Hürden zu überwinden.
Hygienische und organisatorische Maßnahmen
Hygienische Versorgung
Vor der Überführung wird der Verstorbene hygienisch versorgt, um eine würdevolle und sichere Handhabung zu gewährleisten. Dazu gehören:
- Waschen und Ankleiden des Verstorbenen
- Fixierung von Gliedmaßen, um Bewegungen während des Transports zu verhindern
- Einbalsamierung oder Konservierung bei längeren Transporten
Transportmittel
Die Wahl des Transportmittels hängt von der Entfernung und den örtlichen Gegebenheiten ab. Häufige Optionen sind:
- Bestattungsfahrzeuge: Für Überführungen im Inland.
- Flugzeuge: Für internationale Transporte, bei denen größere Entfernungen überbrückt werden müssen.
- Schiffe: Für spezielle Überführungen, z. B. im Rahmen von Seebestattungen.
Kosten einer Überführung
Die Kosten für eine Überführung variieren stark und hängen von Faktoren wie der Entfernung, dem Bestimmungsort, den behördlichen Anforderungen und den Zusatzleistungen ab.
Zusätzlich können Kosten für Dokumente, Genehmigungen und hygienische Maßnahmen anfallen. Seriöse Bestattungsunternehmen bieten transparente Kostenvoranschläge, um den Angehörigen Planungssicherheit zu geben.
Kulturelle und religiöse Aspekte
Bei der Überführung eines Leichnams spielen kulturelle und religiöse Anforderungen eine wichtige Rolle. Einige Glaubensgemeinschaften, wie der Islam oder das Judentum, legen großen Wert darauf, dass der Verstorbene so schnell wie möglich beigesetzt wird. In solchen Fällen ist eine sorgfältige Koordination zwischen den beteiligten Parteien unerlässlich, um den religiösen Vorgaben gerecht zu werden.
Unterstützung durch Ihr Bestattungsunternehmen
Die Mitgliedsunternehmen des Solinger Bestatterverbandes bieten Angehörigen umfassende Unterstützung bei der Organisation und Durchführung von Überführungen. Unsere erfahrenen Mitglieder kümmern sich um alle Formalitäten und stellen sicher, dass der Transport des Verstorbenen pietätvoll und professionell erfolgt. Wir sind für Sie da, um:
- Den Transport im Inland und Ausland zu arrangieren
- Rechtliche Anforderungen zu klären
- Notwendige Dokumente zu beschaffen
- Hygienische und organisatorische Maßnahmen zu koordinieren